🐔 Guten Morgen, Landliebe!

🐔 Guten Morgen, Landliebe!

Stell dir vor, du stehst morgens auf, lässt die Hühner raus. Die putzigen Federviecher kommen im Schnellstart angerannt und freuen sich über deine Anwesenheit – oder eher über den Futternapf in deiner Hand 😋

Du machst dir einen Kaffee, schlenderst durch den Garten – im Hintergrund ein hügeliges Bergpanorama wie aus dem Heimatfilm. Der Eichelhäher dreht seine morgendlichen Runden und freut sich über die Walnüsse vom letzten Jahr. Ein Buntspechtweibchen hämmert auf einem morschen Pfahl, kurz darauf flattert ein kleines Spechtlein dazu. Mama Specht stopft dem Kleinen ein saftiges Insekt in den Schnabel.

Während du weiter über das Grundstück streifst, kreuzt ein Igel deinen Weg 🦔, Schwalben düsen im Tiefflug um dich herum. Im Hintergrund meckern die Ziegen des Nachbarn und das Bimmeln von Kuhglocken kündigt das tägliche Schauspiel an: Die beiden alten Nachbarsleutchen treiben ihre fünf Kühe auf die Weide. Eine Kuh bleibt störrisch vorm Zaun stehen – da ist der Brunnen mit der Viehtränke. Omi schimpft, Opa fuchtelt mit dem Stock – und die Kuh entscheidet sich dann doch lieber für den Weitergang.

🏡 Leben im Postkartenidyll – fast 😜

Genau dieses Dorfidyll leben wir – Tag für Tag. Und ich liebe es.
Aber zugegeben… Bei einem kleinen Detail habe ich geflunkert: ICH bin nicht die, die frühmorgens die Hühner herauslässt 😂

Der Rest ist aber wirklich wahr und genauso schön dorf-romantisch, wie es klingt 😉

🌧️ Wetterlage: Nasses Naturparadies

Wäre das Wetter nur etwas besser, wäre es fast zu schön, um wahr zu sein.
Seit Ewigkeiten haben wir jeden Tag Regen. Mal ein kurzer Schauer, mal stundenlanger Dauerregen mit Gewitter. Und dazu: frisch! 🥶
Aber hey, irgendwann wird’s besser – ganz sicher! (Während ich diese Zeilen verfasse, sitze ich im Garten, in der Sonne…)
Ich freue mich jedenfalls riesig auf laue Sommerabende, bei einem Gläschen Wein auf der Terrasse, während Fledermäuse flattern und Käuzchen rufen 🦇🦉
Bis dahin machen wir es uns abends in unserer urigen Küche gemütlich – am wärmenden Feuer im Küchenofen. Auch nicht schlecht ☺️

🕵️‍♀️ Schatzsuche im Staub: Unsere Scheunen-Abenteuer

Neben „Hühnergucken“, Beete bepflanzen, Tierzubehör bauen und Kaffeeschlürfen haben wir gerade eine besonders spannende Freizeitbeschäftigung:
Schatzsuche! 😜
In unseren drei Scheunen gehen wir regelmäßig auf Entdeckungstour. Alte Ställe, Holzlager, Abstellräume – alles wird durchforstet.

Was wir schon gefunden haben?
Alte Stühle und Regale, die sich perfekt für den Garten eignen, Truhen mit Schulheften einer gewissen Maria aus den 60ern, eine Versicherungspolice von 1901… Es ist spannend – und staubig 😄 Größtes und spektakulärstes Fundstück ist natürlich die alte Pferdekutsche.

In familiärer Gemeinschaftsarbeit bringen wir Ordnung ins Chaos. Eine Scheune ist nun schon vollends als Werkstatt nutzbar, die andere wird zur Tierunterkunft ausgebaut.

👋 Besuch aus der alten Heimat

Letzte Woche hatten wir Besuch: Heike und Holger kamen uns besuchen – mit Büchern, Bruteiern und Sonnenschein im Gepäck ☀️ Und natürlich einem Hauch „alte Heimat“ 😊
Wir haben ihnen unsere neue Wahlheimat gezeigt – mit Erfolg! Sie waren angenehm überrascht und sehr angetan von Rumänien. Bestimmt kommen die beiden nochmal wieder – und dann mit etwas mehr Zeit im Gepäck.

Unser Besuch übernachtete in einer hübschen Ferienwohnung im Nachbardorf.
Reisende mit Camper dürfen auch gern direkt bei uns Halt machen – Platz ist ausreichend.

Und ja: Ich plane einen privaten Stellplatz für Reisende.
Früher haben wir solche Plätze selbst sehr geschätzt – nun möchte ich einen anbieten. So kann ich Teil von neuen Reisegeschichten werden ☺️

❓ Q&A – Ihr fragt, ich plaudere!

Zum letzten Beitrag gab es einige Fragen, die ich gern für alle beantworten möchte.

Haben eure Hühner Namen?
Nee, aber individuelle „Bezeichnungen“.
Der Hahn heißt Hahn🐓. Wir haben eine einzige Henne mit schwarzen Gefieder- das ist „das schwarze Huhn“ oder „die Schwarze“ 😂 dann haben wir „die Blaue“ – nicht, aufgrund ihrer natürlichen Federfarbe. Die arme Kleine wurde die ersten Tage von ihren Artgenossinnen gemobbt und verletzt. Zur Behandlung und Desinfektion der offenen Wunden verwendeten wir blaues Spray. Wir haben eine weitere Henne in der gleichen Größe: „die andere Kleine“ und zu guter Letzt: „die Alte“ – was sich nicht aufs Alter bezieht, sondern auf ihre Größe und ihre dominante Art den anderen gegenüber 😂

Wie viele Eier legen sie denn?
Noch keins. Die vier Hennen sind jung und noch nicht „eierbereit“ 😉 Aber ich werde berichten, wenn’s das erste Frühstücksei gibt 🥚🎉

Ihr habt ein großes Gehege für so wenig Hühner… Da würden doch noch ein paar reinpassen?!
Genau. Und es kommen auf jeden Fall noch ein paar hinzu. Ich berichtete, dass die Männer 15 Perlhühner-Küken vom Viehmarkt mitgebracht haben. 2 oder 3 davon nehmen wir, wenn sie groß genug sind.
Außerdem liebäugeln wir mit einer gewissen Hühnerrasse. Wenn wir von den Australorp ein paar hübsche Tiere finden, dürfen die auch bei uns einziehen. 😉

Wollt ihr noch andere Tiere?
Derzeit haben wir 4 Hühner, einen Hahn und natürlich unsere Orle 🐶 In Kürze kommen die Perlhühner dazu.
Nächste Woche bekommen wir sechs junge Hasen. Rico baut zurzeit fleißig am Stall.
Ansonsten wollen wir gern noch Enten. Vor wenigen Tagen habe ich die Eier in den Brutkasten gelegt und kümmere mich fürsorglich darum. Ob’s klappt, sehen wir dann Ende Juni. Bis dahin könnt ihr bitte Daumendrücken und hoffen, dass ein paar flauschige Enten-Küken schlüpfen. 🦆

Ihr habt euch Enteneier schicken lassen und ein Freund aus Deutschland bringt die euch mit. Wie geht das denn? Müssen die Eier nicht warm gehalten werden?
Jein. Schauen wir zum besseren Verständnis mal in die Natur (oder meinetwegen ins Entengehege). Das durchschnittliche Gelege umfasst 7-11 Eier, wobei das Weibchen täglich nur ein Ei legt. Das heißt, sie legt eine 7 (bis 11 Tage) ein Ei und fängt dann erst an zu brüten. Bis dahin sind die Eier nicht gewärmt und liegen im Kühlen.
Wichtig ist beim Transport jedoch, dass die Eier nicht zu sehr geschüttelt oder gar fallen gelassen werden. (Der Grund liegt ja sicher auf der Hand)

Habt ihr Ziegen? Auf deinen Bildern sah das so aus.
Nein, Ziegen haben wir keine. Als wir noch bei Anja und Steffen auf dem Platz waren, habe ich ab und an deren Ziegen fotografiert. Und hier hat der Nachbar Ziegen. Die stehen manchmal direkt an unserem Zaun – auch die hab ich natürlich fotografisch festgehalten 😁

Hat euer neues Auto Allrad? Ist das zwingend notwendig in Rumänien?
Unser Nissan hat ein zuschaltbaren Allrad-Antrieb. Das ist nicht unbedingt erforderlich, macht das Durchkommen hier und da aber ungemein leichter 😉 Rumänien hat alles in allem gute, asphaltierte Straßen – ihr könnt also mit einem „normalen“ Auto das Land besichtigen.

Du hast geschrieben, dass ihr manchmal Wasser aus dem Brunnen holt und mit Holz im Kamin heizt. Habt ihr eine „normale“ Heizung? Und habt ihr Strom??
Strom, ja. Sogar aus der Steckdose 😜
Heizung, nein – wir heizen 100 % mit Holz. Rustikal, aber gemütlich.

Macht ihr jetzt komplett Selbstversorgung?
Coole Idee, aber nein.
100% Selbstversorger werden wir definitiv nicht. Doch wir möchten schon gern und viel unsere eigenen Lebensmittel essen. Obstbäume (und Nussbäume) haben wir auf unserem Grundstück eine Vielzahl. Ebenso wie Kräuter oder andere nutzbare Pflanzen. Gemüse bauen wir an – das wird in diesem Jahr allerdings noch nicht so viel werden, da wir erst recht spät im Jahr beginnen konnten. Wenn´s dann alles erntebereit ist, werden wir das, was wir nicht direkt verzehren, einkochen, frosten, trocknen usw. Unsere Tiere halten wir als Nutztiere – das heißt, irgendwann geht´s denen an den Kragen (ähm, na außer der Orle natürlich 😂)

Vor einiger Zeit hast du im WhatsApp-Status gezeigt, dass du einen Käse-Kurs machst. Kannst du das noch mal kurz erklären?
Klar.
Steffen und Anja haben Ziegen, aus deren Milch Steffen wunderbaren Käse macht. Ich fand das sehr spannend und so bot er mir an, ihm bei der „Produktion“ einen Tag über die Schulter zu schauen. Richtig interessant und lehrreich. Und sehr, sehr zeitintensiv.
Ich habe viel mitgenommen. Ab und zu mal selbst Käse zu machen, wäre absolut vorstellbar für mich. Im Nachgang habe ich noch etwas entsprechende Literatur durchstöbert und mir selbst ein Buch und Equipment zu Herstellung von Käse, Joghurt und Co. zugelegt.
Unsere Nachbarn haben Kühe und Schafe – wenn ich das Bedürfnis habe, Käse zu machen, frage ich einfach nach frischer Milch und los geht’s 😉

Kann man sich in Rumänien gut mit Lebensmitteln versorgen?
Klar. Hier gibt’s nicht nur (Bauern) Märkte, sondern auch ganz normale Supermärkte. Ja, sogar Lidl oder Kaufland 😄
Es mangelt an nichts: es gibt auch Baumärkte, die ziemlich genau (oder besser) dem deutschen Standard entsprechen oder Shopping Center mit allen Läden, die man auch in Deutschland kennt.

Lebt ihr im richtig echten Transsilvanien? Da wo Dracula wohnt?
Richtig. Hier, wo die schaurigen Vampirgeschichten ihren Ursprung haben 🧛‍♂️ Und nein, wir haben keine Angst, schließlich sind wir gut vorbereitet – mit Unmengen Knoblauch und Holzpflöcken🧄

✨ Und nun?

Das Leben auf dem Land ist nicht nur entschleunigend, sondern auch aufregend. Zwischen Hühnerauslauf, Schatzsuche und Bruteier warten jeden Tag kleine Abenteuer auf uns. Und obwohl es manchmal regnet, stürmt oder staubt – ich möchte keinen einzigen Tag eintauschen.

Wer weiß – vielleicht sitzt du eines Tages auf unserer Terrasse, ein Glas Wein in der Hand, und lauschst mit uns dem abendlichen Konzert der Eulen und Fledermäuse. Bis dahin nehme ich dich weiter mit – auf unserem kleinen, wilden Weg durchs rumänische Landleben. 🛤️🌾

Bleib gespannt, bleib neugierig – und bleib gern in Kontakt 🧡

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert