Willkommen in Spanien! 🥳 Am Tag 745 erreichten wir Land 29 unserer Reise.
Mittwochabend starteten wir in Italien. Erstaunlich schnell und einfach bekamen wir unsere Boardkarten und den Hinweis, 22.00 Uhr am entsprechenden Terminal zu sein. Bis dahin suchten wir uns einen nahe gelegenen Parkplatz und warteten… Endlich war es so weit und wir begaben uns in Richtung Terminal 21. Der Einweiser gab uns Zeichen, dass wir uns nicht an die lange Warteschlange anstellen, sondern uns über eine andere Zufahrt dazwischen quetschen sollten. Ja, genauso verwirrend war es auch für uns. Zuerst etwas verunsichert, doch dann ging alles ganz schnell und wir waren plötzlich schon auf der Fähre. Die nächste Hürde, unsere Kabine zu finden, meisterten wir auch ganz schnell, sodass wir anderthalb Stunden vorm Abfahrt schon im Zimmer waren.
Auf unseren vergangenen Fährfahrten hatten wir keine Kabine gebucht. So war unsere Überraschung groß, dass wir sogar ein eigenes kleines Bad mit Dusche hatten. Und kleine Seifen mit dem Logo Grimaldi Lines. Unerwarteter Luxus, über den wir uns mega freuten. 🤩

Die Fährfahrt war echt anstrengend. Wir sind alle nicht sonderlich seetauglich, sodass wir uns die meiste Zeit in unserer Kabine aufhielten. Ab und an mussten wir natürlich trotzdem raus – denn unsere Orle wollte (naja, „wollen“ ist auch zu viel gesagt… 😂) schließlich mal „raus“. Die Grimaldi Lines bezeichnet sich selbst als „pet friendly“, also besonders haustierfreundlich. Hunde (und Katzen) sind willkommen Gäste, die sogar mit auf die Kabine genommen werden dürfen. Das ist nicht bei jeder Reederei der Fall – manche schließen die Mitnahme von Haustieren komplett aus.
Doch anders bei Grimaldi Lines. Nimmt man hier sein Haustier mit aufs Zimmer, bekommt die Fellnase sogar ein Willkommenspaket. Lucy macht sich am nächsten Morgen auf die Suche nach der Rezeption, um dieses Geschenk abzuholen. Sie kam mit einem Turnbeutel wieder, in welchem „Kacka-Tüten“ waren, dazu ein Beutel-Spender, den man z. B. an die Leine hängen kann. Dazu noch eine Pippi-Unterlage und Desinfektionstücher. Nun ja. 😂 Wir freuten uns natürlich trotzdem, weil ja manchmal auch einfach die Geste zählt 😉
Ihr könnt euch vorstellen, dass aus oben genannten Gründen die Grimaldi Lines somit sehr beliebt bei Haustier-Besitzern ist. Entsprechend viele Wauzis waren an Bord. Viele. Sehr sehr viele. Und alle waren natürlich mit ihren Vierbeinern auf dem Hundedeck, auf welchem die Tiere ihre Geschäfte verrichten dürfen. In der Mitte befand sich eine kleine, umzäunte Grünfläche. Wirklich klein. Dort passt maximal ein Hund darauf 😂. Diese Fläche bestand aus Kunstrasen und einem Baumstumpf aus Plastik. Zum einen fürchterlich anzusehen, zum anderen irgendwie albern klein und zum dritten: es hat gestunken wie … 🤮 Die Hundebesitzer standen an, um ihre Tiere zu überreden, auf diese stinkendende, ekelhafte Fläche zu machen.
Die Tiere sind in den meisten Fällen auch sehr angespannt in dieser Situation und es gibt viel Gebell untereinander.
Ich glaube, es gibt keinen Hundebesitzer, der gern mit seinem Fell-Freund auf langen Fährfahrten unterwegs ist.
Wir sind mit Orle an diesem hässlichen „Garten“ vorbei – die hat da keines ihrer 4 Beine reingesetzt 😂
Ich möchte das mal mit einer ollen Raststätten-Toilette vergleichen… Da geht ihr ja bestimmt auch nicht gern drauf 😉
So „spazierten“ wir über das gesamte Außendeck. Es war unglaublich windig und unsere Orle macht dann irgendwann ihr Geschäft 💩 Tüte zur Hand und wegmachen. Klingt einfach… Isses im Normalfall auch. ABER: Sturm und glatter Boden zwangen uns dazu, den wegrollenden Würstchen hinterherzurennen 😂 klingt jetzt vielleicht Lust… In dem Moment war’s allerdings etwas unangenehm 😉😂
Zu späterer Stunde sahen wir allerdings, dass es anderen Hundehaltern ebenso erging und es wohl nicht jeder geschafft hat, die schnellen Häufchen zu fangen. 🙈
Donnerstagabend erreichten wir dann Barcelona. Als ich die Datenverbindung meines Handys einschaltete, war ich überrascht. So viele Nachrichten per WhatsApp und Instagram 🤔 Bereits beim Lesen der ersten Mitteilung verstanden ich den Grund: wir waren in der Zeitung!!! Die LVZ hatte den Artikel über uns veröffentlicht und ich wusste es vorher nicht 🙈
Ganz aufgeregt stellten Rico und Lucy mir Fragen, die ich ja so schnell auch nicht beantworten konnte. Wie groß ist der Artikel? Welche Fotos? Was steht überhaupt drin? Keine Ahnung.
Fragen, deren Suche nach Antwort ich auf später verlegte. Zunächst mussten wir die Fähre verlassen.
Es war spät am Abend und wir wollten am nächsten Tag Barcelona besichtigen. Im Vorfeld haben wir allerdings bereits gelesen, dass es nicht so einfach ist, einen Parkplatz in der Stadt zu finden. Es gibt keine Campingplätze, die wir für Großstadtbesuche gern wählen.
In Google Maps fanden wir einen großen Parkplatz in Hafennähe und nur für LKWs. In den Bewertungen stand, dass Wohnmobile konsequent weggeschickt wurden, und der Pförtner etwas speziell sei. Aus Mangel an Alternativen wollten uns Glück trotzdem probieren.
Runter von der Fähre, knapp 1km Fahrt – schon standen wir vor der Schranke des Platzes. Rico und ich sagten dem Mann im Häuschen, dass wir gern eine Nacht hier stehen würden. Der aufgebrachte Mensch gestikuliert wild in Richtung Charly und sprach irgendwelche Worte, die zwar ein wenig Englisch klangen, aber ich einfach nicht verstehen konnte. Er tobte immer mehr, als wir zu verstehen gaben, dass wir in nicht verstanden. Irgendwann öffnete er die Schranke und meinte wohl, wir sollen reinfahren. Doch das Geschimpfe war damit noch nicht vorbei. Ich war auf 180! Ich musste schon während des gesamten „Gesprächs“ an mir halten, nicht garstig und ebenfalls unfreundlich zu werden…
Er wiederholte immer wieder „Police“ und „Parking“. Was? Ist das ein Polizei-Parkplatz?! Sah mir nicht so aus – hier standen normale LKWs.
Dann kam er wie ein Kugelblitz aus seinem Häuschen, rannte auf die Straße und zeigte uns endlich sein Problem! Er war so aufgebracht, weil Rico als Linksabbieger über die durchgezogene Doppellinie gefahren war. Was natürlich verboten ist. Der Spanier erklärte, dass die Straße per Kamera polizei-bewacht wäre und unser Vergehen 400€ koste. Dann zuckte er die Schultern und dampfte wieder in sein Wachhaus. Wir standen wie die letzten Deppen auf der Straße und fragten uns, was ER damit für ein Problem hatte?! Absolut verwirrt kam er ganz unvermittelt wieder aus seiner Kabine, mit Ansatz eines Lächelns. In überraschend freundlichen Ton überreichte er uns unser Parkticket und zeigte uns unseren Parkplatz. Hä?! Mir schwirrte der Kopf.
Gerade dachte ich, der tut uns was, dann plötzlich so nett?!
Pfff. Ich grummelte innerlich (und äußerlich) noch immer vor mich hin, als Rico entschied, nochmals in Ruhe mit dem kleinen Mann zu sprechen.
Nach wenigen Minuten kam er wieder – alles halb so wild 😂 der Pförtner wollte uns lediglich darauf hinweisen, dass Rico Verkehrsregeln gebrochen hat. Letztlich wäre es ihm egal, nur FALLS die Polizei es sehen würde, würden wir eben Ärger bekommen. 🙄
Sorry, aber wir kommen gerade aus Italien – dort sind ja bekanntlich alle Verkehrsregeln lediglich Ratschläge und werden nicht ernst genommen 😂
So ein seltsamer Start in Spanien. Drücken wir die Daumen, dass nicht jeder Spanier so ist 😂

Rico und Lucy machten Tags darauf einen Bummel durch Barcelona. Als die beiden glücklich und geschafft am Nachmittag zurückkamen, fuhren wir weiter.


Wir wollten zumindest die Stadt verlassen und einen ruhigen Platz suchen. Auf der Autobahn ging es der untergehenden Sonne entgegen. Plötzlich hörten wir im Charly ein merkwürdiges Geräusch. Wir fühlten uns nicht wohl und Rico wollte beim nächsten Parkplatz halten, um alles zu checken. Doch plötzlich knallte es nochmal. Rico ist sofort rechts ran gefahren, ich reichte ihm die Warnweste, während ich mir auch eine überwarf. Der Übeltäter war schnell gefunden – einer der Keilriemen war gerissen und ein weiterer wurde durch die Wucht mit hinuntergerissen. Puh. Kein Drama… Aber nichts, was wir unbedingt auf dem Standstreifen beheben wollten.
Es ging somit langsam und mit Warnblinker weiter bis zur nächsten Haltebucht.
Die Sonne färbte den Himmel inzwischen orange-rot.

Um die Keilriemen zu wechseln, musste zunächst der Motor abkühlen. Das dauerte… Die Arbeiten selbst gingen Hand in Hand. Nach 2 Stunden und 3 gewechselten Keilriemen fuhren wir nur noch wenige Kilometer auf einen ruhigen Stellplatz am Rande eines kleinen spanischen Dörfchens.
Zum Abschluss gibt´s natürlich noch den Link zum angesprochenen Artikel aus der Leipziger Volkszeitung:
https://acrobat.adobe.com/id/urn:aaid:sc:EU:a5362d2f-c216-421b-95d3-d4a60a45c41f
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